Die Piloten wollte ich so echt wie möglich erstellen.
Und das war gar nicht so einfach gewesen. Angefangen bei der Suche nach Puppen in geeignetem Maßstab, bis hin zum Erscheinungsbild und der Detailtreue sowie die Suche nach geeigneten Materialien wie Stoffen und Zubehör.
Letztlich entschied ich mich für die Piloten von Scale-Pilots.ch
Die sahen sehr gut aus.
Umsetzen möchte ich eine echte Besatzung bestehend aus Pilot, Notarzt und HEMS.
Bevor ich allerdings 3 Stück ordere, muss ich mich an einer versuchen.
Nach einigen Tagen kam dann ein Päckchen aus der Schweiz, samt Zollforderung.
Der AHA-Effekt kam beim Auspacken. Ich war baff über die Details. Sowohl der Puppe, als auch dem Helm und Overall. Sowas zu schneidern, da frag ich mich wie das geht und wer das macht.
Im Nachhinein weiss ich welch Arbeit mein Overall machte, und der ist von den Aufsätzen und Abnähern her nicht so fein . Mein voller Respekt an Scale-Pilots.ch
So, da lag er nun vor mir, mit tollem Body aus PU-Schaum.
Jetzt muss ein Plan gemacht werden.
Ein Schnittmuster muss erstellt werden, und dann erste Probeanzüge geschneidert werden.
Hierfür stellte sich meine Mutter zur Verfügung. Vielen Dank nochmal an Sie an dieser Stelle für diese lange und knifflige Arbeit.
Ich besorgte dann erstmal in Speyer im Stoff-Basar.de einen roten Stoff der farblich an die Original-Kombi herankam. In etwa RAL3000.
Zudem erstellte ich am PC den Patch der DRF-Luftrettung Station Mannheim vom Christoph 53 und den Patch für die Ärmel von der Organisation.
Ich brauchte auch goldenes Material für die Schulterklappen des Piloten. Sowie bügelbares Reflexband.
Und ich musste mir Gedanken über den Rückendruck machen.
Hier steht ja DRF in weiss und daneben Luftrettung in schwarz.
Darunter in schwarz dann Pilot, Notarzt und Rettungsassistent bzw. Notfallsanitäter. Wie soll man das so klein 2-farbig auf 50mm Breite unterbringen?
Stick?, Einzelsiebdruck? Bügelbare Plottfolie? Schwer, sehr schwer…
Für Stick ist es zu klein. Für Siebdruck total unrentabel, und Plottfolie wird schwer herzustellen sein.
Ich fand eine Stickerei die wollte sich das mal ansehen. Im Laufe der Zeit klärte sich in einem Gespräch mit dem Rumpfbauer, dass er das mittels Airbrush machen kann. Problem Rückendruck somit gelöst.
Meine Mutter schneiderte zwischenzeitlich erste Modelle aus weissem Stoff. Mit gutem Erfolg.
Nach einigen Varianten passte Schritt, Schulter und Bein. Also wagten wir uns an den echten roten Stoff.
Nachdem das erste Muster geschneidert war, stellte sich heraus, dass der Stoff zu grob gewebt und steif war. Der Overall plusterte sich auf.
Also fuhr ich wieder in den Stoff-Basar, und holte feineren Stoff.
Damit wurden auch ein paar Modelle geschneidert bis der Schnitt perfekt an den Body der Puppe angepasst war.
Nach etlichen Modellen hatten wir ein Schnittmuster das für uns gesehen ideal passte.
Dieses wurde nur zusammengereiht, nicht genäht, um Probeweise die Reflexstreifen und schwarzen Streifen zu üben.
Die schwarzen Streifen wollten wir nähen. Entweder aufsetzen, oder ansteppen.
Ersteres wäre zu dick gewesen. Zweiteres schwierig zu nähen.
Durch Zufall fand ich die Lösung als ich mein Skalpell-Set suchte. Da fiel mir eine Rolle schwarzes Gewebeklebeband in die Hände. Und ein Geistesblitz flammte auf.
Man könnte versuchen die schwarzen Flächen zu kleben.
Und siehe da, es klappte und sah auch noch schön auf.
Schwieriger war das Bügeln der Reflexstreifen. Ich bügelte die zuerst rundherum. Das gab leider in der Naht etwas Luft und ein Wulst. Zudem merkte ich, dass die Bereiche des Klebebandes, die ich mit dem Bügeleisen berührte, sich hell verfärbten, und der Kleber aufschmolz und verhärtet. Das darf nicht sein.
Also muss zum Aufbügeln der Overall wieder aufgetrennt werden, und nach dem Aufbügeln wieder zusammengenäht werden.
Nach einem weiteren Üb-Overall gings dann ans Ganze.
Der Blutdruck stieg, denn ein Fehler, und Mutter müßte einen kompletten Overall neu fertigen.
Da ich mir sehr viel Zeit liess, und alles genau überprüfte ob es passt, bevor ich das Bügeleisen ansetzte, gingen gute 5 Std ins Land.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Nach dem Applizieren der Patches sah es noch besser aus.
Es fehlten dann nur noch die Schulterbesätze und das Namensschild, sowie der Rückendruck.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Alles in allem dauerte die Aktion gute 4,5 Wochen, und verschlang etwas über 150 Arbeitsstunden.
Hier dann ein frühlingshaftes Shooting mit meiner EC-135
Pilot und HEMS sind ja somit fertig.
Die Puppen und Helme waren von Scale-Pilots.ch
Nun kommt der Notarzt an die Reihe. Dieser ist ein 3D-Druckteil von www.microhelis.de und bekommt eine Standart Notarzt Uniform mit Stationszeichen des CH53 und der DRF Luftrettung. Damit er menschlich wird, muss er noch mit REVELL Farben bestrichen werden. Die Druckqualität ist prima. Scheint aus Pulver gedruckt zu sein, da noch überall weisser Staub in der Tüte war
Über viele Tage wurde ab Ostern 2019 der Notarzt komplettiert. Hierzu wurde er bemalt, und die Uniform angepasst.
7.3.20
Die neueren Pilotenfiguren sind jetzt angemalt. Nun fehlen nur noch die Uniformen. Da derzeit Covid 19 umgeht, hat die Produktion echter Masken Vorrang.
5.6.20
Das Addinol-Bonbonfass passt wunderbar
30.12.20
Die erste Anprobe passt schon mal gut. Ich hab den Corpus mit Stopfwatte und Gewebeband vermenschlicht und die Gelenke bandagiert und fixiert.
Den Brustkorb mach ich noch etwas flacher, den Hintern etwas knackiger.
Dann fehlen nur noch die Reissverschlüße, Patches und Namensschild sowie die Reflexstreifen. Das mach ich dann Morgen wenns klappt 🙂
1.1.21
Heute blieb ich nicht untätig und arbeitete an den Puppen und Uniformen. Die zuvor genähten Uniformen wurden wieder aufgetrennt um die Streifen aufbügeln zu können. Dann kam noch der schwarze Besatz dazu.
Jetzt müssen sie wieder zusammengenäht und an die Puppe angepasst werden. Dann kommen Schulterbesatz, Patches, Namensschild und beim Piloten die Rangabzeichen drauf.
Unglaublich, bis jetzt waren das an einer Uniform satte 4,5 Std Arbeit (Auftrennen, Streifen ausschneiden, immer wieder anpassen, aufbügeln)
Für heute reichts erstmal. Die zweite hab ich nun auch fertig. Die Tage gehts dann weiter mit zunähen, anpassen, Patch, Reißverschlüssen, Namensschild, Pilotenklappen 🙂
12.2.21
Es gab jetzt wieder ein paar größere Schritte.
Für die Steiger Tango bastelte ich den Prototyp der Dachantenne.
Ebenso konnte ich die Verkleidung der Fluxantenne die ein Bekannter mit dem 3D Drucker machte Schleifen, füllern und lackieren. Da kommt dann noch der Schriftzug drauf.
Die 2 Sachen beschreib ich dann später.
Hier stell ich mal kurz den neuen HEMS TC für die DRF Tango vor.
Die Komplettierung und Anpassung der bereits genähten Uniform verschlang nochmals gute 20 Std Arbeit. Sieht man echt nicht an dem Kerlchen. Aber er passt gut zur Maschine.
Dann fehlt jetzt noch der Pilot.
Die Uniformen der Mannschaft von der Steiger Tango sind zum Glück weniger detailiert gewesen im Original. Die waren Unifarben und hatten nur Patches.
14.2.21
Den Pilot habe ich nun auch geschafft.
Die Pilotenstreifen waren dabei die größte Herausforderung gewesen.
Jetzt muss alles noch gut trocknen, dann kann ich die Morgen mal ins Cockpit setzen
18.2.21
Hier ein Clip der Besatzung